NEWSLETTER OKTOBER 2018

Aus dem Vorstand

Erster nationaler Landschaftskongress

"Die anhaltende wirtschaftliche und gesellschaftliche Dynamik verändert unseren Lebensraum, unsere Städte und Agglomerationen, aber auch die ländlichen Gebiete und Postkartensujets rasant." Mit diesen und anderen Worten lud der Präsident des forum Landschaft, Urs Steiger, zum ersten nationalen Landschaftskongress vom 23. und 24. August 2018 in Luzern ein.

Das Interesse war überwältigend, rund 360 Teilnehmende am ausgebuchten, sehr gut organisierten Kongress lauschten brillanten Referaten, erhielten Einblicke in landschaftsschützerische Problemstellungen oder Lösungsansätze auf Exkursionen, tauschten ihre Erfahrungen in Pausengesprächen aus, leisteten selber einen Projektbeitrag am Marktplatz oder moderierten Parallelveranstaltungen.

Ausgehend vom riesigen Interesse am ersten Landschaftskongress dürfte es nicht auch gleichzeitig der letzte sein. Der svu|asep hat als ideeller Partner des Vereins forum Landschaft sowie via seinen Delegierten im Vorstand, Bruno Käufeler, am Anlass mitgewirkt.

Welche Erkenntnisse nehmen die Teilnehmenden aus dem Anlass mit? Viele, sehr viele! Aus Sicht von Bruno Käufeler unter anderem diese: Landschaften qualitätsvoll zu erhalten und qualitätsvoll weiterzuentwickeln ist keine leichte Aufgabe. Die vergangenen Jahrzehnte zeigen uns, wo die gestaltenden Kräfte liegen. Trotz Ernüchterung und Misserfolgen muss das Bewusstsein für qualitätsvolle Landschaften zum Dauerthema und zur Daueraufgabe werden. Resignieren ist keine Lösung.

Austritt aus dem internationalen Verband der Umweltfachleute ENEP

Nach ca. 15 Jahren Bestehen, gibt es ENEP seit Sommer 2018 nicht mehr. Die Organisation litt immer unter finanziellen Problemen und war unter anderem deshalb nicht sehr effizient. Seit zwei Jahren häufte sich der Abgang von grösseren Mitgliedorganisationen. Die daraus folgenden finanziellen Probleme haben dieses Jahr klar gezeigt, dass ein Weitebestehen nicht mehr möglich war.

Für svu|asep Mitglieder war insbesondere die Plattform interessant, wo europäische Projekte gefunden werden konnten und der Kontakt zu gleichgesinnten Organisationen in Europa gepflegt werden konnte.

Wir werden nun ehemalige Mitgliedorganisationen von ENEP kontaktieren und versuchen entweder eine bereits bestehende europäische Organisation als mögliche Dachorganisation zu finden. Eine andere Möglichkeit besteht im alleinigen Wiederbeleben der ENEP Plattform unter minimalem Kostenaufwand. Wir werden uns später wieder dazu melden.

Das Vernehmlassungswesen beim svu|asep wurde neu organisiert

Wie bereits an der Mitgliederversammlung Ende April angekündigt, hat unser Vorstandsmitglied Matthias Gfeller seit Mai 2018 die operative Verantwortung über das Erarbeiten von Stellungnahmen und Vernehmlassungen übernommen.

Hauptadressaten für unsere Vernehmlassungsantworten werden auch in Zukunft das Bundesamt für Umwelt (BAfU) sowie der sia, für interne Vernehmlassungen vornehmlich zu sia-Normentwürfen sein. Derzeit soll geprüft werden, ob künftig auch die Bundesämter für Energie und für Landwirtschaft jeweils verstärkt in den Fokus unserer Vernehmlassungen gerückt werden sollen. Diese Diskussion wird im Vorstand noch detaillierter geführt, da ihm nach wie vor kollegial die Gesamtverantwortung für das Vernehmlassungswesen obliegt.

Zwei Stellungsnahmen wurden in den ersten Hälfte 2018 vornehmlich erarbeitet

Zur aktuell in den eidg. Räten diskutierte NHG-Revision äussert der svu-asep grosse Bedenken: Das Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN) umfasst 162 Objekte, die zusammen fast 20% der Landesfläche bedecken. Es verzeichnet wertvolle Naturdenkmäler (z.B. Findlinge, Gesteinsaufschlüsse), Natur- und Kulturlandschaften, insbesondere auch Landschaften mit seltenen, vom Aussterben bedrohten Tier- oder Pflanzenarten. Diese Objekte sind landesweit einzigartig: Darunter fallen beispielsweise der Creux du Van, Hallwiler- und Baldeggersee, das Napfbergland, die Hochebene der Greina, Derborence, das Binntal oder der Monte Generoso.

Erst vor kurzem wurde die Verordnung über das Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler (VBLN) überarbeitet, die Schutzziele wurden geklärt. Die Definition des "nationalen Interesses" wurde konkretisiert. Damit wurde erheblich mehr Rechts- und Planungssicherheit geschaffen; Ein Effekt, der gerade für viele beim svu-asep organisierten Planungsbüros von grosser Wichtigkeit ist. Der Eidgenössischen Natur- und Heimatschutz­kommission (ENHK) wurde bei der Anwendung der Inventare ein klarer Rahmen gesetzt.

Verbesserungen in der Rechtsanwendung des NHG, die erst letztes Jahr in Kraft traten: Es wäre daher nach Meinung des svu|asep jetzt unsinnig, die "Spielregeln" erneut zu ändern. Die neu vorgeschlagene Kompetenzbeschneidung der ENHK wäre im eigentlichen Sinne gar eine Desavouierung aller jener Fachleute, welche an der Erarbeitung dieser Inventare mitgewirkt haben. Der svu-asep, sieht sich in der Verantwortung diese Arbeiten, welche nicht selten von unseren (bisherigen und aktuellen) Mitgliedern geleistet wurden, zu verteidigen und in ihrem ideellen Wert hochzuschätzen.

Deutlich weniger brisant - aber nicht weniger wichtig - ist die Revision der Richtlinie betreffend Gefährdungsabschätzung bei Deponien: Wir begrüssen grundsätzlich diese Überarbeitung; insbesondere, weil damit eine schweizweit einheitlichere Handhabung der Deponie-Überwachung und der Deponie-Nachsorge möglich wird. Die Richtlinie geht beim wichtigsten Gefährdungspotential, der Grundwasserverschmutzung sehr stark in die Tiefe. Im Sinne von Verbesserungsvorschlägen hat der svu|asep einerseits auf die von Deponien ausgehende Gefahr der unkontrollierten Ausbreitung von Neozooen hingewiesen. Diese Gefahr ist auch in der neuen Richtlinie leider mit keinem Wort erwähnt. Ferner stellten wir fest, dass zudem die Problematik einer klimaschonenden Nachbehandlung von Deponie­gasen nicht vertieft angegangen worden ist. Hier schlägt der svu|asep vor, dass vermehrt aktuelle Erkenntnisse aus angewandten Forschungen (wie beispielsweise vom Ökozentrum Langenbruck durchgeführt) in die Richtlinie einfliessen sollten

Für Rückfragen zum gesamten Vernehmlassungswesen können Sie sich an Dr. Matthias Gfeller (info(at)planungsatelier.ch) wenden.

Aus dem OdA: Organisation der Arbeitswelt

Branchenführer Umweltwirtschaft: Akteure der Schweizer Umwelt- und Cleantechbranche

Die Güter und Dienstleistungen, welche dem Umwelt- und Klimaschutz dienen, nehmen laufend zu. In ähnlichem Mass wächst die Zahl der Organisationen, Verbände und Vereine in der Umweltwirtschaft. Einen Überblick über alle diese Akteure bietet der Branchenführer Umweltwirtschaft 2018 der OdA Umwelt.

Von der nachhaltigen Bauwirtschaft über Sustainable Finance bis hin zu Naturmuseen und nachhaltigen Planungsbüros - auf mehr als neunzig Seiten findet man Kurzbeschriebe und Kontaktdaten derjenigen Akteure, die den Wandel der Zeit erkannt haben. Der Branchenführer Umweltwirtschaft ist eine wichtige Orientierungshilfe für alle Wirtschaftsbranchen und Fachleute innerhalb der Branchen und entlang der Wertschöpfungsketten. Er belebt den Austausch zwischen diesen Akteuren; Individuen bietet er die Möglichkeit, sich an nachhaltigen Trends und Entwicklungen zu beteiligen – in welcher Form auch immer.

Der Branchenführer Umweltwirtschaft 2018 steht als ePaper und auf umweltprofis.ch zum kostenlosen Download bereit

Weiterbildung

7.11.2018 Suisse Eole - Kantonsseminar - UVP 2018

Bereits 2011 und 2013 haben wir zwei regionale Veranstaltungen zu den Umweltprüfungen im Windenergiebereich durchgeführt.

Umweltverträglichkeitsprüfungen bei Windenergieprojekten werfen auch heute noch Fragen auf. Dieses Jahr beteiligen wir uns als Partner an einem Seminar, das sich speziell mit dieser Thematik befasst.

An der Tagung werden neben Fachpersonen des svu-asep verschiedene Experten aus den Verbänden und Behördenvertreter auftreten. Im Rahmen von Referaten werden sie Praxisbeispiele sowie ihren Ansatz für den Umgang mit Fragen präsentieren, die sich im Zusammenhang mit der fliegenden Fauna stellen. Als Abschluss der Tagung ist am späteren Nachmittag eine Diskussion geplant.

Nähere Informationen zu dieser Tagung finden Sie hier:
https://admin.eventdrive.com/public/events/2814/website/home

Tagung Grünflächenmanagement, 15. November 2018

Die diesjährige Tagung Grünflächenmanagement am 15. November 2018 zeigt auf, wie das Stadtgrün ins Zentrum gerückt wird. Referierende aus der Schweiz und dem Ausland vermitteln uns Perspektiven aus Landschaftsarchitektur, Naturschutz, Gartenbau und Unterhalt.

Akteure und Akteurinnen, die sich für eine zukunftsweisende und gelungene Grünraumentwicklung einsetzen, bringen sich von der ersten Stunde an ins Spiel. Grüne Anliegen müssen frühzeitig thematisiert und über den gesamten Prozess verankert werden - von der Planung über den Bau bis zum Unterhalt.

Die Mitglieder der Kooperationspartner (svu|asep, Bioterra, BSLA, FFU, fmpro, IFMA, Jardin Suisse, VSSG) erhalten 10% auf die Tagungskosten.

Melden Sie sich heute noch an: www.zhaw.ch/iunr/gruenflaechenmanagement