Am 27. April 2012 fand die Generalversammlung von ENEP (European Network of Environmental Professionals) in Basel statt. svu|asep ist Mitglied dieser europäischen Dachorganisation und wir organisierten diesen Frühling die GV. Am Morgen des Tages zuvor, 26. April, fand die svu|asep GV statt, am Nachmittag ein gemeinsamer "Side Event" für ENEP- und svu|asep-Mitglieder. Die Anlässe fanden im historischen Museum Kleines Klingental, am Kleinbasler Rheinufer statt.

Am Side Event wurden Vorträge über Biodiversitätsstrategien gehalten, gefolgt von einer ausgiebigen Diskussion. Das internationale Abkommen über die biologische Vielfalt (CBD Convention on Biological Diversity) stipuliert, dass alle Mitgliedstaaten eine Strategie zur Erhaltung der Biodiversität formulieren. Die Biodiversitätsstrategie der Schweiz war schon seit längerer Zeit in Vorbereitung und wurde am 25. April 2012, gerade rechtzeitig für unseren Anlass, vom Bundesrat verabschiedet.

Deutsch: www.bafu.admin.ch/publikationen/publikation/01660/index.html?lang=de
Französisch: www.bafu.admin.ch/publikationen/publikation/01660/index.html?lang=fr

Nicola Indermühle (Sektion Arten, Lebensräume, Vernetzung beim BAFU) hat uns die neu verabschiedete Strategie vorgestellt. Er hat auch das Faltblatt "Kurzportrait Strategie Biodiversität Schweiz" gezeigt, das heruntergeladen werden kann: www.bafu.admin.ch/publikationen/publikation/01662/index.html?lang=de

Der svu|asep hatte im vergangenen Jahr zum Vernehmlassungsentwurf der Strategie Stellung genommen und - mit einigen Kritiken - diese auch unterstützt.

Danach hat Pierre Edouard Guillain (Umweltministerium Frankreich) die französische Strategie vorgestellt; diese stammt schon aus dem Jahre 2004. Sie ist von besonderer Bedeutung, da Frankreich einige Territorien ausserhalb Europa verwaltet und diese in der Strategie mitberücksichtigt werden müssen. Seit Inkrafttreten der Strategie sollen elf sektorielle Aktionspläne deren Umsetzung unterstützen, so u.a. Landwirtschaft, Naturerbe, Verkehr, Wald, Forschung, Turismus, sowie gewisse, die speziell die Gebiete ausserhalb Europa betreffen. Schliesslich hielt Hugh Laxton (JNCC Joint Nature Conservation Committee) eine Videokonferenz zur EU-Biodiversitätsstrategie. Er stellte zunächst die Situation bei Inkrafttreten der EU-Strategie dar, insbesondere, wie schlecht die Situation war und leider immer noch ist. Nachdem die ursprünglich für 2010 vorgesehenen Ziele nicht erreicht worden sind, werden jetzt neue bis zum Jahr 2020 angestrebt; diese bauen möglichst auf die für 2010 vorgesehenen auf. Hugh Laxton hat auch die Ziele für die Jahre bis 2015 etwas präziser dargestellt. Im Anschluss an die Vorträge wurde ausgiebig mit den drei Rednern diskutiert. Die Vorträge werden sobald vorhanden auf der Webseite des svu|asep zu finden sein.

Regierungsrat Christoph Brutschin, Vorsteher des Departements für Wirtschaft, Soziales und Umwelt des Kantons Basel-Stadt, hielt eine kurze Ansprache, in der er die Bedeutung sowohl des svu|asep als auch des europäischen Dachverbandes ENEP unterstrich. Ein Aperitif auf kleinen Rheinschiffen, die uns unter anderem den Rheinhafen zeigten, sowie das anschliessende gemeinsame Nachtessen ermöglichten es, dass svu|asep Mitglieder mit unseren Kollegen aus Europa diskutieren konnten.

Jean-Pierre Biber